Der Ist-Zustand eines Risikogebietes lässt sich anhand der Gefahren- und Risikokarten ermitteln und bewerten. So geben die Gefahren- und Risikokarten beispielsweise konkrete Hinweise auf von Hochwasser gefährdete Bereiche und potentielle Gefahrenquellen. Die genaue Analyse des Ist-Zustands führt so zu einer ersten Eingrenzung offensichtlicher Defizite. Mithilfe der Karten ist also zu erkennen, welche Bereiche konkret bei dem jeweiligen Hochwasserszenario betroffen sein können.

Die Risikokarten geben ihrerseits Aufschluss über nachteilige Folgen für die in den Risikoabschnitten betroffenen oben genannten Schutzgüter. Sie dokumentieren somit, wie die überschwemmten Flächen derzeit genutzt werden - etwa als Wohngebiet, Industriegebiet oder landwirtschaftliche Fläche.

Der Handlungsbedarf ergibt sich auf Basis der Bewertung der individuellen Gefahrenlage. So können Schäden vorgebeugt und Schutzmaßnahmen geplant werden.

Der Ist-Ziel-Vergleich wurde in jedem Risikogebiet entsprechend der Vorgaben der Mitglieder der FGG Weser von den hauptverantwortlichen Akteuren differenziert für jede Maßnahmenart und für jedes Schutzgut vorgenommen. Daher liegen bei den Bundesländern häufig detaillierte Maßnahmenübersichten vor, die regelmäßig auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Eine weitere wichtige Grundlage für den Ist-Ziel-Vergleich ist die Zuordnung der EU-Maßnahmenarten zu den grundlegenden Zielen und Schutzgütern des Hochwasserrisikomanagements. Diese wurde in den Ländern durch landesweit geltende Zielkataloge und Maßnahmentypenkataloge zum Teil konkretisiert.

Eine monetäre Ist-Ziel-Bewertung findet nicht statt. Ergebnis des Ist-Ziel-Vergleiches ist die Identifikation von Maßnahmen. Am Ende des Umsetzungsprozesses muss und kann auch nicht zwangsläufig die Eliminierung jeglicher Risikogebiete stehen. Vielmehr ist es das Ziel, das Risiko mit vertretbaren Mitteln zu vermindern.