Strohballen auf abgeerntetem Feld (FGG Weser)

Strohballen auf abgeerntetem Feld
(FGG Weser)

Weidende Rinder (FGG Weser)

Weidende Rinder (FGG Weser)

Die Belastung der Gewässer mit den relevanten Nährstoffen Stickstoff und Phosphor wurde bereits 2007 wie in allen anderen deutschen Flussgebieten auch für die Flussgebietseinheit Weser als wichtige überregionale Frage der Gewässerbewirtschaftung identifiziert, was für den zweiten Berichtszyklus bestätigt wurde.

Die Nährstoffe gelangen überwiegend diffus von landwirtschaftlich genutzten Flächen über unterschiedlichste Eintragspfade in die Oberflächengewässer und insbesondere im norddeutschen Flachland auch ins Grundwasser. Dort wirkt sich hauptsächlich der Gehalt an Nitrat nachteilig auf die Grundwasserqualität aus. Insbesondere im Hinblick auf die Nutzung des Grundwassers als Trinkwasser, jedoch auch vor dem Hintergrund des durch die Grundwasserverordnung flächendeckend geltenden Grenzwertes von 50 mg/l Nitrat besteht in weiten Teilen des Einzugsgebietes der Weser ein Handlungsbedarf aufgrund der Überschreitung dieses Grenzwertes. Neben dem diffusen Eintrag findet ein punktueller Eintrag von Nährstoffen (vor allem Phosphor, aber auch Stickstoff) über kommunale Kläranlagen und Mischwasserentlastungsanlagen statt.

Um mögliche Maßnahmenoptionen hinsichtlich ihres Umfangs und der Verortung auswählen zu können, sind möglichst flächendifferenzierte Kenntnisse über die Nährstoffeinträge und ihren Weg in die Gewässer sowie ihre zukünftigen Veränderungen notwendig. Dazu kommt, dass Stickstoff und Phosphor auf dem Fließweg (Boden-Grundwasser-Oberflächengewässer-Küstengewässer) einer Vielzahl von Abbau- und Umsetzungsprozessen unterliegen, die nur mit Hilfe numerischer Modelle annähernd simuliert werden können.

Aus den angeführten Gründen leitet sich die Idee ab, mehrere regional hochaufgelöste Modelle mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten (Hydrologie, Hydrochemie, Landwirtschaft, Nährstoffeintrag) zu einem Modellverbund zu koppeln. So können die jeweiligen Vorteile genutzt und im Verbund die Defizite eines Einzelmodells durch die Vorteile eines anderen Modells ausgeglichen werden.