Maßnahmen für den Grundwasserschutz (Thünen Report 21, 2015)

Maßnahmen für den Grundwasserschutz
(Thünen Report 21, 2015)

Maßnahmen für den Schutz der Oberflächengewässer (Thünen Report 21, 2015)

Maßnahmen für den Schutz der Ober-
flächengewässer
(Thünen Report 21, 2015)

Maßnahmenszenario für den Grundwasserschutz

Auf Grundlage des Maßnahmenkatalogs wurde ein Maßnahmenszenario zur Abdeckung des Handlungsbedarfs zur Zielerreichung in den Grundwasserkörpern errechnet. Danach müssen insgesamt Maßnahmen auf ca. 600.000 ha umgesetzt werden. Der regionale Umfang sowie die Zusammensetzung der Maßnahmenkombination sind sehr unterschiedlich. Erwartungsgemäß muss in den Hot‐spot‐Regionen ein relativ hoher Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche mit Maßnahmen versehen werden. Dieser Anteil kann in einigen Regionen auch über 100 % der jeweiligen landwirtschaftlich genutzten Fläche ansteigen, was in der Praxis bedeutet, dass auf einer Fläche mehrere Maßnahmen in geeigneter Kombination angewendet werden müssen. Mit den berechneten Maßnahmenflächen könnten theoretisch etwa 13.000 t N (Stickstoffüberschüsse) reduziert werden. Es besteht somit ein Defizit von etwa 1.000 t N (Stickstoff).

Die Grundwasserziele können also in rund 9 % der Gemeinden nicht erreicht werden.

Um die oben genannten 13.000 t an Überschüssen zu reduzieren, wäre es notwendig, die Förderflächen im Vergleich zum Jahr 2007 mehr als zu vervierfachen. Aber auch aufgrund der Freiwilligkeit der Umsetzung von Maßnahmen sowie deren Ausgestaltung und Wirkungseffizienz ist davon auszugehen, dass diese theoretisch mögliche Reduktion durch den Ausbau der Agrarumweltprogramme allein nicht geleistet werden kann.

Maßnahmenszenario zur Erreichung des Stickstoffreduzierungsziels in den Küstengewässern

Wenn alle Grundwasserkörper der Flussgebietseinheit Weser durch entsprechende Maßnahmenkombinationen in einen guten chemischen Zustand bezüglich Nitrat versetzt wären, so würde der Zielwert für die Küstengewässer von 2,8 mg N/l noch nicht erreicht sein. Die Stickstoffüberschüsse müssten hierzu ca. um weitere 39.000 t N oder nochmals fast 34 % reduziert werden. Mit dem zur Verfügung stehenden Flächenpotenzial könnten weitere Agrarumweltmaßnahmen in einem Umfang von rund 1,3 Mio. ha LF umgesetzt und somit eine Reduktionswirkung von weiteren 28.000 t N (Stickstoffüberschuss) erreicht werden. Dazu müssten im Vergleich zum Basisjahr 2007 die Förderflächen jedoch um etwa das 12‐fache ausgedehnt werden.

Dies ist in Anbetracht der bisherigen Entwicklung der Förderflächen keinesfalls absehbar oder umzusetzen.

Darüber hinaus wären selbst bei einer solchen Ausweitung der Flächen für Agrarumweltmaßnahmen nur 2/3 der zur Zielerreichung notwendigen Reduktion der landwirtschaftlichen Stickstoffeinträge zu erreichen.