Titelbild - "Landbauforschung Völkenrode" (FAL, 2007)

Titelbild - "Landbauforschung Völkenrode"
(FAL, 2007)

Für die Analysen der für die Erreichung der Ziele der EG-WRRL notwendigen zusätzlichen Maßnahmen sind kosteneffiziente Nährstoffminderungsmaßnahmen mit Wirkung auf die Stickstoffsalden einzusetzen. Eine Selektion geeigneter Maßnahmen wurde bereits im Modellvorhaben AGRUM durchgeführt. Der dort erfolgreich angewandte Maßnahmenkatalog wird im Projekt AGRUM+ weitgehend fortgeschrieben. Für Reduzierungsmaßnahmen im Bereich der Landwirtschaft wurden die in der unten stehenden Tabelle aufgelisteten Maßnahmen berücksichtigt. Es handelt sich hierbei um eine Auswahl möglicher Maßnahmen, die nach den Erfahrungen vom TI bei den Landwirten auf große Akzeptanz stoßen. Daher finden sich diese Maßnahmen auch in den Agrarumweltprogrammen der Länder wieder. Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Agrarumweltmaßnahmen befindet sich bei Osterburg et al. (2007).

Neben diesen Agrarumweltmaßnahmen wurden für die Reduktion diffuser landwirtschaftlicher Nährstoffeinträge die beiden folgenden Maßnahmen betrachtet.

  • Gewässerrandstreifen sowie
  • Dränteiche in zwei Varianten.

Im Rahmen der Nährstoffreduktion aus punktuellen und urbanen Quellen wurden folgende Maßnahmen untersucht:

  • Optimierte Kläranlagen
  • P-Eliminierung für Kleinkläranlagen
  • Umwandlung Kleinkläranlagen in kommunale Kläranalagen
  • Speichervolumen in Mischkanalisation
  • Reduktion versiegelter Fläche

 

Maßnahme  Beschreibung Wirkung
kg N/ha
Kosten
EUR/ha
Keine Wirtschaftsdüngerausbringung nach Ernte M34 Keine Ausbringung von Wirtschaftsdüngerausbringung nach Ernte der Hauptfrucht 15 15
Grundwasser schonende Ausbringungstechnik Gülle und Festmist M32/M33 Schleppschlauch-, Schleppschuh- oder Schlitztechnik bzw. Exaktstreutechnik; Wirtschaftsdüngeruntersuchung 15 30
Reduzierte Mineraldüngung in Getreide M24 Sollwert-Düngung minus 10 bzw. 20 %; keine Spätgabe in Getreide 30 80
Förderung von Extensivkulturen M14 Anbau von Früchten mit geringer Stickstoffdüngung: Winterbraugerste, Keksweizen, Öllein, etc. 40 70
Zwischenfruchtanbau M1/M2 Einsaat einer leguminosefreien Zwischenfrucht bis 01.09.; Umbruch ab dem 15.01./15.02. 20 80
Anbau von Untersaaten M5 Einsaat einer leguminosefreien Untersaat in Deckfrucht; keine Düngung nach Ernte; Umbruch ab dem 15.02. 7,5 70
Brache M6-M8 Einsaat oder Erhalt leguminosefreier, winterharter Gräser; keine Beweidung und Stickstoffdüngung 60 127
Grünlandextensivierung M21 Durchschnittlicher jährlicher Viehbesatz unter 1,4 RGV/ha HFF; keine mineralische Stickstoffdüngung 30 100