Stickstoffbilanzüberschüsse 2021 (Thünen Report 21, 2015)

Stickstoffbilanzüberschüsse 2021
(Thünen Report 21, 2015)

Änderung Sickerwasserkonzentration 2021-2007 (Thünen Report 21, 2015)

Änderung Sickerwasserkonzentration
2021-2007 (Thünen Report 21, 2015)

Stickstoffeinträge in die Oberflächengewässer 2021 (Thünen Report 21, 2015)

Stickstoffeinträge in die Oberflächen-
gewässer 2021 (Thünen Report 21, 2015)

Das Baseline-Szenario ist die Abschätzung der Nährstoffbilanzentwicklung, ausgehend vom Basisjahr 2007, der bis zum Jahr 2021 zu erwartenden Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion. Auf dem Baseline-Szenario 2021 aufbauend werden Maßnahmenszenarien entwickelt. Basis dieser Prognose sind unter anderem

  • Veränderungen der allgemeinen Agrarpolitik,

Entkopplung produktionsspezifischer Direktzahlungen
Aussetzung der Flächenstilllegungsverpflichtung
Änderung der Marktordnung für Zucker und Milch

  • Geltende Rechtsvorschriften,

Novellierung der Düngeverordnung
Auswirkungen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG)
gesetzlich verankerte Mindestanforderungen (grundlegende Maßnahmen)

  • Agrarumweltmaßnahmen sowie

Integration neuer Maßnahmen
Anhebung der Förderumfänge und Zielwerte

  • Sonstige Einflussgrößen.

Weiterentwicklungen der GAP
Anstieg der Weltagrarmarktpreise
Technischer Fortschrittin der Landbewirtschaftung

Für die Implementierung der Düngeverordnung (DüV) im Baseline Szenario 2021 wurden drei verschiedene Szenarien zum Abbau der Stickstoffüberschüsse (> 60 kg N/ha LF) durch Umverteilung der Überschüsse

  • in Nachbargemeinden desselben Landkreises (bis zu ca. 20 km),
  • in angrenzende Landkreise (bis zu ca. 40 km) bzw.
  • in den Nachbarkreis und in den daran angrenzenden Kreis (bis zu ca. 80 km)

untersucht. Trotzdem verbleibt bei allen Szenarien ein Rest, der nicht verteilt werden kann. Dieser Überschuss müsste anderweitig entsorgt werden. Für das zweite Szenario, mit dem die weiteren Berechnungen erfolgten, wäre nach Analysen mit dem Modellverbund in der Flussgebietseinheit Weser eine Reduktion der gesamten Mineraldüngereinsatzmengen oder aber der Tierbestände im Einzugsgebiet um etwa 10 % notwendig. Bezogen auf die Tierbestände beträfe dies in den meisten Regionen eine Reduktion um (deutlich) mehr als 100 GVE. Dies würde allerdings mit erheblichen ökonomischen Verlusten einhergehen. Demnach sind die Annahmen der Baseline, die im Weiteren verfolgt werden, als eher positiv hinsichtlich ihrer Wirkung für die Umwelt einzustufen. Eine Reduktion der Nährstoffüberschüsse durch die Umsetzung der Düngeverordnung, wie oben beschrieben, erscheint politisch schwierig zu realisieren.

Generell reduzieren sich aufgrund der verminderten landwirtschaftlichen Bilanzüberschüsse die Stickstoffeinträge in die Oberflächengewässer vor allem über Dränagen, Abschwemmung und Erosion. Unter Berücksichtigung der Annahmen des Baseline-Szenarios 2021 sinken die gesamten Einträge auf 67.000 t N/a, ein Rückgang um ca. 9 % bei einem Rückgang der Stickstoff-Überschüsse um ca. 20 %.